Projekte

Steinewasen

Die erste Arbeit des neu gegründeten Verschönerungsvereins war im Jahre 1869/70 die „Auspflanzung“ des äußeren und mittleren Teils von Steinewasen. Der Steinewasen war am Beginn der Neuhauser Strasse, früher auch Teil an der Oberen Vorstadt, heute Karlschule, Parkplatz und Uhlandplatz. (Tutttlinger Heimatblätter-THB-1981).  Weiter aus den Tuttlinger Heimatblättern 1967 zum hundertjährigen Bestehen des Verschönerungsvereins:: „Die erste Arbeit, welche der Verein in Angriff nahm, war die Herstellung von Anlagen auf einem der Gemeinde gehörigen, freien, in unmittelbarer Nähe der Stadt befindlichen Platz von etwa zwei Morgen, der früher als Holz- und Reisachlagerplatz das Bild der Verwahrlosung darbot. – Jetzt wird derselbe von Alt und Jung als einer der angenehmsten Erholungsplätze besucht.“ Später wurde noch eine Schutzhütte errichtet.

 

Honberg

Für den Verein war dies ein beträchtlicher Ausgabenposten. Bäume und Sträucher wurden teils aus Donaueschingen und teils aus Rall – Eningen geliefert. Von Anfang an galt die Aufmerksamkeit dem Honberg bzw. der Honburg, was zum dankbarsten, aber auch teuersten Projekt des Vereins wurde. Der Honberg war fast kahl, mit schmalen, hängenden, dürftigen Äckern bestückt, die von ärmeren Leuten mit Kartoffeln bepflanzt waren, und bot kein einladendes Bild. Um den Berg leichter zugänglich zu machen, wurden im Herbst/Winter 1869 Wege auf den Honberg angelegt und 1870 mit der Auspflanzung begonnen, so dass er im Laufe der Jahre aufgeforstet wurde. Der Aufwand für Bäume und Sträucher betrug damals über 200 fl., was den Verein schlichtweg überforderte. So wurden die Vereinsleiter auch gleich zu Geldgebern, später trat der Verein in Verbindung mit der Handwerkerbank (heute Volksbank).

 

Ruhebänke

„Das Jahr 1870 brachte eine kurze Unterbrechung in die Arbeit des Vereins. Ein Sanitätsverein war entstanden und zog die allgemeine Aufmerksamkeit und Unterstützung auf sich. Aber auch in dieser Zeit hat der Verein seine Tätigkeit nicht ganz eingestellt, sondern einen schönen Anfang mit Aufstellung von Ruhebänken gemacht, die vor allem älteren Leuten höchst willkommen waren. An verschiedenen Plätzen der Stadt, auf Steinewasen, beim Mühlebrunnen, beim Paradies, in der unteren Vorstadt, vor dem Waisenhaus, aber auch auf dem Honberg, Maienplatz, am Leutenberg, Ehrenberg, Koppenland, im Duttental und selbst auf dem Witthoh wurden mit der Zeit solche Bänke aufgestellt, im ganzen mehrerer hundert. Freilich musste wiederholt darüber geklagt werden, dass das Publikum, zu dessen Bequemlichkeit diese Einrichtungen getroffen wurden, sie in keiner Weise schonte, sondern sie nicht selten mutwillig zerstörte. So ging es namentlich der Schutzhütte in den Anlagen auf Steinewasen, aber auch zahlreichen Ruhebänken, Abschrankungen und sonstigen Einrichtungen des Vereins. Eine hochherzige Stiftung des kürzlich verstorbenen Apothekers Megenhart von M 250,- war für eine Fontäne in den inneren Anlagen auf Steinewasen bestimmt. Sie kam anfangs der 80-er Jahre zur Aufstellung. Auch diese wurde mutwillig beschädigt und musste deshalb entfernt werden.“ (1909)

 

Die Honburg

Von der einst recht umfangreichen Burg auf dem Honberg standen nach der Zerstörung durch Konrad Widerholt noch stattliche Überreste der eigentlichen Burg und der gleichfalls von Türmen flankierten Ummauerung. Doch nagte auch hier der Zahn der Zeit. Durch Verwitterung und Zerstörung der leicht besteigbaren Mauern drohten die Reste der Burg immer mehr zu verschwinden. Daher war es dem Verschönerungsverein ein großes Anliegen, die Reste zu erhalten, ja sogar teilweise aufzubauen. Die Ecktürme wurden nicht mehr in ihrer ursprünglichen Gestalt aufgebaut, sondern nach einem freien, von Professor Paul Cornel gefertigten Entwurf. Zunächst wurden 1883 der nordwestliche Eckturm und sein Vorturm in Angriff genommen. An hiesige und auswärtige Freunde wurden Abbildungen desselben versandt, und der „zinnenbekrönte Turm“ fand allseits so großen Beifall, dass zahlreiche Spenden eingingen. Der Kassenumsatz des Vereins stieg in diesem Jahr auf M 2670,-, wobei die Erhöhung des Turms einen Aufwand von  M 2388,- verursacht hatte.“ Der nordöstliche Honbergturm wurde dann 1894 ebenfalls nach einem Entwurf von Professor Paul Cornel aufgebaut. Je größer die Aufgaben um so größer war die finanzielle Unterstützung aus der Bevölkerung. Auch die Mitgliederzahl stieg im Zusammenhang mit diesen Bauaktivitäten ganz beträchtlich. Nachdem sie lange Zeit unter 15, gelegen hatte stieg sie im Jahr 1893 auf 191; 1894 sogar auf 227, um später jedoch wieder auf ca. 180 zu sinken.

 

Zur Geschichte der Honburg

Bericht von 1909„Es ist wohl hier der gegeben Ort, auch etwas aus der Geschichte der Honburg mitzuteilen. Tuttlingen mit Burg wird schon früher urkundlich erwähnt, und diese Burg stand sehr wahrscheinlich auf dem Honberg. 1367 verkaufte Friedrich von Wartenberg seinen halben Teil und seine Rechte an der Stadt Tuttlingen an seinen Bruder Oswald; dieser und seine Gattin aber verkauften 1372 an ihren Neffen, den Grafen Rudolf von Sulz, die Vogtei, Stadt und Burg Tuttlingen. Die Erbauung der Burg wird um 1400 angesetzt, was nach dem obigen sich wohl auf eine Erweiterung beziehen dürfte. Im Jahre 1521, im Juli, gab der Kaiser auf die Nachricht, dass Herzog Ulrich in den Besitz des Hohentwiel gekommen sei, Befehl, Tuttlingen und den Haundberg mit guter Wache zu hüten.Im 30jährigen Krieg besetzte Aldringer am 21. November 1633 Tuttlingen und den Honberg. Er wurde aber am 1. Dezember durch die Schweden unter dem Obersten v. Degenfeld daraus vertrieben. 1643 führte Johann v. Werth den berühmten Überfall der franz. Weimarischen Armee, das Rossbach des 17. Jahrhunderts, aus, indem er mit 1000 Reitern und 600 Mann zu Fuß um den Honberg schwenkte, die sorglose Wache niederhieb und einzelne der eroberten Kanonen auf die Stadt richtete, in der die größte Verwirrung entstand.1645 besetzten die Bayern die Stadt, sie wurden aber von Konrad Widerholt vertrieben, der auch diese Burg, wie andere, zerstörte, um den Feind eines Stützpunktes zu berauben.“ 

 

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